Kaum zu glauben was diese Katze in ihrem Leben ertragen musste, und immer so lieb und ruhig.
Eigentlich dachte ich ja immer Gismo ist die kranke Katze und Cookie bis auf ein wenig Schnaufen der gesundeste Kater der Welt.
Dabei hat er wohl schon immer heimlich und still gelitten. Als ich Cookie fand war er ca. 1 Jahr alt. Er tauchte mit einigen Verletzungen bei uns im Garten auf (heute weiss ich es muss ein Auto gewesen sein). Also schnappte ich ihn und ab zum Tierarzt. Ein halbes Jahr später dann die Kastration und die Impfung weil er bei uns einzog. Cookie war immer sehr mager um den Bauch rum und hatte dabei einen Brustkorb wie ein Preisboxer. Heute weiss ich warum. Die nächsten 2 Jahre war er dann bei mir in Ebernburg.
Nach meiner Trennung liess ich mich überreden, doch einen der Kater dort zu lassen, weil das Haus und der Garten und seine gewohnte Umgebung - alles ist besser als ein kleines Appartement mit mir und Gismo. 1. Fehler von mir.
Ca. ein halbes Jahr später erfuhr ich dann, dass er wohl schon seit einigen Monaten verschwunden ist - keine Wunder gab es doch mittlerweile in diesem Haus zwei Jagdhunde und er wurde somit nicht mehr benötigt.
Also suchte ich ihn überall. Vergebens. Erst im Mai bekam ich dann am Abend vor meiner eigenen OP einen Anruf aus dem Tierheim, eine Familie habe einen zugelaufenen Kater abgegeben, weil dieser für die Wohnungshaltung nicht geeignet sei, Kinder beisst ??? und Möbel zerkratzt ??? Der Fundort war nur noch 1 km von meinem Appartement entfernt, Zufall?
Also schnell hingefahren und siehe da Cookie. Keine Frage das Würmchen wird mit nach Hause genommen, irgendwie geht das schon. Nach ca. 1 Jahr die erste Begegnung zwischen Gismo und Cookie. Cookie aus dem Körbchen in der unbekannten Wohnung, stupst Gismo an und macht sich sofort auf die Suche nach dem guten Trockenfutter von Gismo. Entspannt fuhr ich ins Krankenhaus.
Zwei Jahre später siedelten wir dann alle 3 nach Italien um. Sämtliche Untersuchungen und Impfungen wurden gemacht, die Katzen gechipt und los. (Übrigens hies es bei verschiedenen Tierärzten immer Cookie sei gesund und nur ängstlich). Die Fahrt war nicht so schön, die ersten 200 km ein Katzengejammer, danach wurde es aber besser.
In Italien fühlten sich die beiden sofort wohl und da sie zugleich in die neue Wohnung einzogen kamen sie auf einmal supergut miteinander aus. (oder die gemeinsame lange Autofahrt hat zusammengeschweisst).
Auf jeden Fall fiel uns immer mal wieder auf wie heftig Cookie atmet, aber das war ja schon immer so und alle Ärzte sagten er ist halt ängstlich.
Dann kam der erste Impftermin für beide in Italien. (letzte Woche)
Der Tierarzt kannte mich bisher nur von Il Pirata und meinen beiden deutschen nur vom
Erzählen.
Gismo kam dran - okay ein Katzenschnupfler. Herz abgehört, abgetastet, Tollwutspritze - fertig.
Cookie. Herz abgehört, nochmals und nochmals, abgetastet und dann die Frage: Atmet der immer so schwer ? Also da liegt entweder eine Erkrankung oder ein Trauma vor bitte mal per Röntgenbild abchecken lassen.
Gleich Montag (gestern, 26.04.) dann mit Cookie zum Röntgen. Auch der Arzt dort bereits nach dem Ansehen Kopfschütteln. Das hätte man in Deutschland aber erkennen müssen wenn das schon lange so ist. Das Röntgenbild offenbarte die schreckliche Wahrheit. Ein Muskel, der sämtliche Organe unten im Bauchraum hält, war wohl durch einen Autounfall gerissen und sämtliche Organe waren in den Brustkorb gerutscht. Somit hatten Herz und Lunge kaum Platz. Daher die Kurzatmigkeit.
Zum Vergleich zeigten sie mir noch ein Bild einer gesunden Katze. Was ein Unterschied. Der Brustraum sah weiss und leer aus.
Der Autounfall muss ja bereits vor 5 1/2 Jahren gewesen sein also im Alter von 1 Jahr zu dem Zeitpunkt wo ich ihn verletzt fand. Jetzt war der Platz der Lunge nur noch so gross wie ein 1 Euro Stück, daher die Kurzatmigkeit und mit jedem Sprung wird der Platz für die Lunge kleiner.
Die Tierklinik war klasse, Notfall OP, und abends durfte ich ihn auf der Intensiv besuchen. (OP-Kosten 1.200,00 Euro)
Ja der Schaden war wirklich so alt und von daher waren die Organe an den neuen Plätzen teilweise verwuchert, was die OP schwieriger machte. Aber er atmete schon alleine, war allerdings unter Opium, mit verschiedenen Schläuchen für Schmerzmittel und um die Luft aus dem Bauchraum zu lassen. Hoffnungen wollten Sie mir keine machen aber irgendwie sah alles recht gut aus.
Dann um 23.30 der Anruf in Englisch. Sie haben viele Probleme mit dem Oxygen und hoffen dass sie das bis morgens in den Griff bekommen - es ist kritisch.
Draussen tobte ein schreckliches Gewitter, ich kauerte mit Gismo im Bett und wusste irgendwie jetzt geht es um alles. Atme jetzt, sagte ich ein paarmal ganz laut. Ich wusste er kämpft, dann plötzlich überkam mich eine seltsame Ruhe (Ich dumme dachte: jetzt ist alles gut), aber das muss wohl der Moment gewesen sein wo er starb.
So gegen 1.00 kam dann der Anruf. Die Katze ist tot. Das Oxygen fiel zu tief und er starb, sämtliche Versuche der Reanimation sind gescheitert.
Ich muss mir mal von einem Mediziner genau erklären lassen, wie es sein kann, dass die Lungen pumpen, also mechanisch funktionieren, aber das Oxygen fällt.
Heute, 27.04. um 9.00 Uhr habe ich ihn abgeholt. Er sah friedlich, schlafend aus. Ich packte ihn in seine Transportbox und fuhr ihn nach Lanzo - sein letzter Umzug, denn im Garten vom neues Haus war er ja noch nicht. Dort ist er beerdigt und wartet darauf, dass das Haus fertig wird und wir ihm alle in den neuen Garten folgen.
